50 Piloten sind schon weg

Heute Start-Schuss für neue AUA

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Heute will der AUA-Aufsichtsrat günstigere Piloten-Verträge beschließen.

Bei der AUA sollen jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden. Auf der Tagesordnung der heutigen Aufsichtsratssitzung steht der Beschluss zum Übergang des Flugbetriebs auf die Regionaltochter Tyrolean. Seit Monaten ringt die schwer defizitäre AUA mit ihrer Bordbelegschaft um Einsparungen bei den Personalkosten. Da es keine Einigung gab, soll der Zwangsumstieg auf die rund 25 %günstigeren Kollektivverträge (KV) der Tyrolean kommen.

Neuer Name.
Die Vorbereitungen dafür laufen seit Wochen; geplant ist, dass der Tyrolean-KV ab 1. Juli gilt. Gesucht wird auch ein neuer Name für die Firma. Die Marke AUA bleibe aber bestehen, versicherte der Vorstand, ebenso die Schriftzüge auf den Fliegern.

Piloten-Exodus.
Etliche AUA-Piloten haben sich bereits für ein freiwilliges Ausscheiden mit satter Abfertigung entschieden. "50 Kollegen sind schon weg oder gehen mit Ende Juni", bestätigt Bord-Betriebsratschef Karl Minhard gegenüber ÖSTER-REICH. Er rechnet mit bis zu 300, die weg wollen.

Wird heute der Betriebsübergang beschlossen, läuft eine Frist von 30 Tagen, in der die AUA-Piloten unter Wahrung aller Ansprüche kündigen können.

Klagen möglich.
Die Gewerkschaft hat für den Fall des verordneten Umstiegs auf die Tyrolean-Verträge Klagen angekündigt. "Wir warten ab, was tatsächlich kommt, und sehen dann, wie wir damit umgehen", sagt Minhard. Er sitzt auch im Aufsichtsrat. "Wir werden unsere Bedenken äußern und dementsprechend abstimmen." Protestaktionen plane der Betriebsrat aber nach wie vor nicht.

Lufthansa verliert Geduld.
Klar ist: Die Geduld der AUA-Mutter Lufthansa ist begrenzt. "Bei der Lufthansa kann es keine geschützte Zone geben, in der wir dauerhafte Verluste ohne Perspektive hinnehmen", so Lufthansa-Chef Christoph Franz im Manager Magazin. Mit der Frage, ob der AUA im Falle eines Scheiterns die Schließung drohe, setze er sich aber momentan nicht auseinander. "Es ist unser Ziel und Ehrgeiz, dass wir diese Sanierung hinbekommen."

AUA-Piloten protestieren

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