Übernahme

Obi mit Interesse an bauMax

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Baumarktkette Obi führt Gespräche mit Bundeswettbewerbsbehörde.

Der Verkauf von bauMax wird immer konkreter. Die deutsche Baumarktkette Obi spricht auf informeller Ebene bereits mit der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) über die Übernahme. Das erfuhr die APA von einer mit der Sache vertrauten Person. Seitens der BWB heißt es, es liege keine offizielle Zusammenschlussanmeldung vor. Die Kartellbehörde muss den Deal, sollte er zustande kommen, prüfen.

Am Freitag hatte das deutsche "Manager Magazin" berichtet, dass Obi in Brüssel bei der EU-Kommission schon einen Genehmigungsantrag gestellt habe. Dem Magazinbericht zufolge will Obi 69 der 106 bauMax-Märkte in Österreich, Slowenien, Tschechien und der Slowakei mieten. Übernommen werden soll lediglich das Personal sowie die Ladeneinrichtung. Kündigungen soll es keine geben. Es sei geplant, die Märkte unter der Marke Obi fortzuführen, so das Magazin. Obi gehört zum deutschen Einzelhandelskonzern Tengelmann.

Laut den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Wochenendausgabe) ist den Obi-Lieferanten bereits mitgeteilt worden, dass sie sich auf Eröffnungsrabatte vorbereiten sollten. Ab Herbst werde der deutsche Marktführer - derzeit nur mit zehn eigenen Filialen in Österreich vertreten - hierzulande rund 50 Standorte mehr haben, schreiben die "OÖN". Der Zeitung zufolge wird die Bekanntgabe der Käufer - Bauhaus soll angeblich die restlichen 30 Filialen erhalten - Ende August oder Anfang September erwartet.

Am bauMax-Heimatmarkt Österreich plant Obi offenbar, die Baumärkte vom steirischen Immobilienentwickler Supernova zu mieten. Supernova wolle 51 der 66 österreichischen Baumax-Standorte kaufen, 40 davon an Obi verpachten, den Rest womöglich zu Fachmarktzentren umbauen, berichtete die "Presse" am Samstag. Wie aus dem Firmenbuch hervorgeht, hat Supernova kürzlich für jeden der Baumax-Standorte eine eigene Tochterfirma unter dem Dach der Supernova Baumärkte Holding gegründet.

Obi äußerte sich öffentlich bisher nicht zu den Verhandlungen. bauMax selbst hat Gespräche mit Investoren bestätigt, aber keine Details genannt. Die hoch verschuldete Baumarktkette mit Sitz in Klosterneuburg hat in Österreich derzeit rund 3.800 Mitarbeiter. Die drei großen Gläubigerbanken Raiffeisen, Bank Austria und Erste Bank wollen den Verkauf laut Medienberichten bis Ende September über die Bühne bringen. bauMax hatte sich bei der Expansion in Osteuropa verspekuliert.
 

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