Kern-Nachfolger

ÖBB-Aufsichtsrat kürt Übergangschef

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Das Präsidium sprach sich für Infrastruktur-Vorstand Matthä aus.

Der Aufsichtsrat der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wird am heutigen Dienstagnachmittag den interimistischen Chef der Bahn-Holding bestimmen, nachdem der seit fast sechs Jahren amtierende Bahn-Boss Christian Kern an die Regierungs- und SPÖ-Spitze gewechselt ist.

Votum wahrscheinlich
Da sich schon das Präsidium des Gremiums für den Infrastruktur-Vorstand Andreas Matthä ausgesprochen hat, gilt ein Votum des gesamten Aufsichtsrats als sehr wahrscheinlich. Der 53-Jährige würde dann bis zur endgültigen Entscheidung über den neuen CEO im Juli die Geschicke der Bahn führen. Finanzvorstand Josef Halbmayr, der seit Kerns Abgang am 17. Mai die Geschäfte geführt hat, bildet mit dem neuen CEO dann wieder einen Zweier-Vorstand.

"Überzeugende Führungspersönlichkeit"
Am vergangenen Wochenende hatten die ÖBB die Ausschreibung für den neuen Vorsitzenden der Holding veröffentlicht. Demnach soll "eine überzeugende Führungspersönlichkeit" künftig die Weichen bei der Staatsbahn stellen. Der oder die neue ÖBB-Vorstandsvorsitzende soll über "fundierte Erfahrung in der Führung eines vertikal integrierten Eisenbahnkonzerns" verfügen, heißt es in der Stellenanzeige. Bewerbungen sind bis 21. Juni 2016 mittels eingeschriebenen Briefs an die Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Ederer zu richten.

Am 4. Juli soll dann in einem ordentlichen Aufsichtsrat die endgültige Nachfolge von Kern fixiert werden. Derzeit werden Matthä die größten Chancen eingeräumt, es werden aber auch zahlreiche weitere Bewerbungen von in- und außerhalb des Bahnkonzerns erwartet.

Hausinterne Lösung
Der oberste Arbeitnehmervertreter der Eisenbahner, Konzernbetriebsratschef Roman Hebenstreit, präferiert "im Interesse der Belegschaft" eine hausinterne Lösung. Damit wäre die Kontinuität für die laufenden großen Vorhaben der Bundesbahn am besten gesichert, meint Hebenstreit.

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