Bis 2019

ÖBB-Immo will eine Milliarde Euro einfahren

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Das Geld fließt als Ergebnisbeitrag in die ÖBB Infrastruktur AG.

Die ÖBB-Immo will von 2014 bis 2019 durch Verkäufe und Vermietungen des bahneigenen Immobilienbestands über eine Milliarde Euro einfahren. Davon sollen rund 586 Mio. Euro durch Verkaufseröse und 515 Mio. durch erwartete Vermietungen und Verpachtungen hereinkommen, teilten die Vorstände am Rande der diesjährigen Expo Real in München mit.

Das Geld fließt als Ergebnisbeitrag in die ÖBB Infrastruktur AG, wo die Immobilienmanagement GmbH auch im Konzern angesiedelt ist. Daher sei auch logisch gewesen, dass die ÖBB Immo am Standort Praterstern, gemeinsam mit der Infrastruktur, ressortiere und nicht in die neu errichtete Konzernzentrale am Hauptbahnhof ziehe, sagten die Immo-Vorstände Herbert Logar und Erich Pirkl vor Journalisten.

Standorte konzentriert

Die Bundesbahn hat ihre verschiedenen Standorte in Wien deutlich konzentriert: Von Ende 2009 bis Ende 2014 werden die Büroanmietungen um 11 Standorte reduziert. Mit Jahresende werden die ÖBB in Wien nur mehr in der Zentrale am Hauptbahnhof (Holding und Absatzgesellschaften Personen- und Güterverkehr), am Praterstern (Infrastruktur) und auf der Erdberger Lände (IT und Dienstleistungen) stationiert sein. Dadurch werden Standorte für die Immobilien-Verwertung frei und externe Mieten fallen weg. Weiters werden Synergie-Effekte durch die Standort-Straffung erwartet.

Durch die Standortkonzentration und die Verlagerung von Verschiebegeländen, Werkstätten etc. werden innerstädtische Liegenschaften frei. Für die wachsende Bevölkerung in der Bundeshauptstadt sollen darauf großteils Wohnungen errichtet werden. Alleine in Wien verfügen die ÖBB über nicht mehr betriebsnotwendige Areale mit einem Entwicklungspotenzial von rund 2 Millionen m2 Bruttogeschoßfläche, davon entfallen rund 65 Prozent auf Wohnen und 35 Prozent auf Büro bzw. Gewerbe.

Neue Wohnungen
Wien wird laut Prognosen bis zum Jahr 2029 um rund eine Viertelmillion Einwohner mehr haben als heute, der Wohnungsbedarf wird bis 2025 auf 120.000 zusätzliche Wohnungen geschätzt. Rund 25.000 dieser neuen Wohnungen sollen auf ehemaligen ÖBB-Flächen entstehen. Am Nordwestbahnhof werden nach der Güterterminal-Verlagerung nach Inzersdorf rund 6.000 Wohnungen entstehen, am Nordbahnhof ist sogar Platz für rund 10.000 Wohnungen. Auch auf der Erdberger Lände, in der Felberstraße, in der Laxenburger Straße/Landgutgasse und am Hauptbahnhof gibt es weitere Stadtentwicklungsgebiete.

Innenstadtlage
Doch nicht nur auf der Grünen Wiese entsteht neuer Wohnraum, auch in bester Innenstadtlage: So wird die Bahn bis Jahresende aus dem Haus Elisabethstraße 9 ausziehen. Als neue Nutzung sind Büros und - Richtung Schillerplatz - Eigentumswohnungen geplant. "Bei uns wird alles öffentlich ausgeschrieben", betont ÖBB-Immo-Vorstand Logar. Die Gefahr einer zweiten "Schillerplatz-Affäre" - der umstrittene Verkauf einer Telekom-Immobilie mit profitablem Weiterverkauf - sieht er daher für die ÖBB-Immobiliengeschäfte ausgeschlossen.

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