Spindelegger bestätigt:

Top Secret: 
ÖIAG übernimmt Hypo International

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Sensationelle Wende im Hypo-Drama. Die Hypo wird Teil der ÖIAG – und dort verwertet.

Am Sonntag will Finanzminister Spindelegger eine sensationelle Wende im Hypo-Drama offiziell machen. Gegenüber ÖSTERREICH kündigte der VP-Chef am Samstag exklusiv an: „Die Hypo International wird ihre Banklizenz zurücklegen und in die ÖIAG wandern.“

Der Trick: Hypo-Milliarden nicht direkt im Budget
Die Staats-Holding ÖIAG, die bisher die Staatsanteile an Telekom, Post und OMV hält, soll damit in Zukunft für das Schicksal der Horror-Hypo verantwortlich zeichnen.

Das hat für den Finanzminister zwei große Vorteile:

  1. Die aberwitzigen 1,43 Milliarden Euro, die die Hypo jetzt neuerlich vom Staat will, würden dann nicht mehr direkt aus dem Budget kommen, sondern in der ÖIAG bilanziert und gegen ­Telekom- und OMV-Anteile gegengerechnet werden.
  2. Über die ihm direkt unterstehende ÖIAG hätte Spindelegger direkten Zugriff auf die Hypo-Verwertung – die Chaostruppe im Vorstand und Aufsichtsrat wäre ausgeschaltet.

Hypo hat 6,25 Mrd. gekostet, weitere 4 Mrd. drohen noch
Die Kosten für die Hypo explodieren mittlerweile ins Bodenlose: Laut Berechnung der NEOS hat die Hypo den Steuerzahler bisher 6,25 Milliarden Euro gekostet – davon 3,6 Milliarden Bargeld und 2,65 Milliarden an Garantien für Kredite.

Für die Bilanz 2013 werden sofort 1,43 Milliarden nötig.

Danach braucht die Bank zumindest weitere 2,5 Milliarden (vermutlich aber sogar mehr als 4 Milliarden) für die Abwicklung.
 

Finanzminister: "Hypo International wandert in ÖIAG"

ÖSTERREICH: Wie sieht der Fahrplan für die Hypo aus?
Michael SPINDELEGGER: Mein Ziel ist nun eine rasche und professionelle Abarbeitung. Die Hypo Österreich ist bereits verkauft, der Verkaufsprozess für das Osteuropa-Netzwerk soll noch im Frühjahr starten.

ÖSTERREICH: Und was wird aus der Hypo International?
SPINDELEGGER: Die Hypo International wird ihre Bank-Lizenz zurücklegen und noch heuer in die Beteiligungsholding ÖIAG wandern. Dort sollen die bestehenden Vermögen über die Jahre bestmöglich verwertet werden, um die Kosten für die Steuerzahler so gering wie möglich zu halten.

ÖSTERREICH: Die SPÖ sagt Ja?
SPINDELEGGER: Das habe ich bereits mit der SPÖ so besprochen. Bis Herbst soll die Abbau-Einheit stehen.

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