Diesel-Gate

VW-Manager muss in US-Haft bleiben

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Dem Deutschen droht ein lange Haftstrafe, sollte er schuldig gesprochen werden.

Ein Anfang des Jahres festgenommener Volkswagen-Manager, den die USA im Abgas-Skandal zur Rechenschaft ziehen wollen, bleibt in Haft. Der zuständige Richter Sean Cox lehnte am Donnerstag in Detroit einen weiteren Antrag ab, den langjährigen VW-Mitarbeiter gegen Kaution auf freien Fuß zu setzen.

   Die US-Justiz beschuldigt den Deutschen, der bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut war, Teil einer Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltgesetze gewesen zu sein. Ihm droht eine lange Haftstrafe.

   Der Angeklagte war am 7. Jänner auf der Rückreise aus Florida von der US-Bundespolizei FBI am Flughafen von Miami abgefangen worden und ist seitdem in Haft. Seine Verteidiger hatten zuletzt großen Aufwand betrieben, um den Richter vom Kautionsantrag zu überzeugen. Sein Mandant sei unschuldig, es gebe keine Beweise gegen ihn, bekräftigte Anwalt David DuMouchel. Es gehe nicht darum, ihm die Flucht nach Deutschland zu ermöglichen, sondern die Chance zur Prozessvorbereitung in den USA.

   Der Richter folgte jedoch der Argumentation der Kläger, wonach die Gefahr bestehe, dass der VW-Manager sich nach Deutschland absetze, von wo ihm keine Auslieferung drohe. Empfehlungsschreiben von Familie und Freunden sowie finanzielle Sicherheiten über 1,6 Mio. Dollar (1,5 Mio. Euro), die der Angeklagte und Angehörige zu hinterlegen bereit waren, überzeugten Cox nicht. Wegen des Dieselskandals ist in den USA bisher Strafanzeige gegen sieben VW-Mitarbeiter gestellt worden. Der Angeklagte ist der einzige, den die US-Behörden fassen konnten.
 

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