Nach Winterkorn-Rücktritt

Brachte Piëch VW-Boss zu Fall?

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Als Konsequenz aus dem Abgastest-Skandal warf Winterkorn das Handtuch.

Der deutsche Autohersteller Volkswagen ist nach dem Rücktritt von Konzernchef Martin Winterkorn weiter um Schadensbegrenzung im Abgas-Skandal bemüht. Winterkorn hatte am Mittwoch angesichts des enormen Ausmaßes der Affäre seinen Posten geräumt; über seinen Nachfolger will der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung an diesem Freitag beraten.
 
Die Aufarbeitung des Debakels werden den Nachfolger und den Konzern aber noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Folgen der Manipulationen von Abgaswerten bei Dieselautos sind noch immer nicht absehbar.
 
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11 Millionen Autos betroffen
Europas größter Autobauer hatte zuvor zugegeben, dass weltweit elf Millionen Motoren mit einer Software ausgestattet sind, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren. "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren", heißt es in der Rücktrittserklärung Winterkorns. Er übernehme die Verantwortung "im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin".
 
Strafe
Über den Skandal ist die ganze Industrie ins Zwielicht geraten. VW drohen neben strafrechtlichen Konsequenzen Regressansprüche und Strafzahlungen in Milliardenhöhe. In vielen Ländern beschäftigt der Skandal die Politik, Sonderprüfungen werden verlangt oder wurden bereits verordnet. Zudem steht auch die Frage im Raum, ob andere Hersteller ebenfalls bei der Abgasmessung getrickst haben könnten.

Brachte Piëch  Winterkorn zu Fall?
Der beim Machtkampf um VW gegen Martin Winterkorn gescheiterte Patriarch Ferdinand Piëch ist womöglich der lachende Dritte im ganzen Drama. Die Frage ist: Wie viel wusste Ferdinand Piëch über die Abgas-Affäre? War die VW-Legende über die Abgas-Manipulationen informiert und hatte er deshalb im April Winterkorn stürzen wollen? Und hat er jetzt beim Sturz des Feindes die Fäden gezogen?

Ein Comeback ist jetzt möglich. Und VW könnte ­gerade jetzt eine Führungspersönlichkeit gut brauchen, die den Autobauer aus der Krise navigiert.    

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