US-Börsen schwächer erwartet

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Börsianer verwiesen auf die überraschende Entscheidung der Fed, den Diskontsatz um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 % zu erhöhen.

Einige Investoren würden in dieser Maßnahme ein erstes Signal für ein allmähliches Ende der lockeren Geldpolitik sehen, hieß es. Zugleich seien all jene Anleger alarmiert, die zu sehr auf eine Fast-Nullzinspolitik vertraut und billiges Geld in riskantere und renditestärkere Anlagen wie Aktien und Rohstoffe geschaufelt hätten. Die Fed selbst erklärte ihren Schritt mit der "kontinuierlichen Verbesserung des Zustands der Finanzmärkte". Auf Konjunkturseite stehen die neuesten Verbraucherpreise im Blick. Sie stiegen im Januar weniger stark als erwartet.

Gegen 14.45 Uhr verlor der Dow-Future 0,25 %. Am Donnerstag hatte der US-Leitindex seine Gewinne vom Mittwoch noch um 0,81 % auf 10.392,90 Zähler ausgebaut. Der Nasdaq-100-Future büßte am Freitag 0,18 % ein. Am Vortag war der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex um 0,69 % auf 1.823,39 Punkte gestiegen.

Finanzwerte dürften von der Fed-Entscheidung am meisten beeinflusst werden und stehen entsprechend im Fokus. Vorbörslich gaben die Titel von Bank of America und JPMorgan nach. Auch Rohstoffaktien könnten unter Abgabedruck geraten.

Schlagzeilen kommen zudem aus dem Ölsektor. Der Ölfeldausrüster Schlumberger will den kleineren Konkurrenten Smith International übernehmen. Die Gespräche seien in einem fortgeschrittenen Stadium, berichtete das "Wall Street Journal". Der Preis könnte sich angesichts der Marktkapitalisierung des Unternehmens und dem üblichen Aufschlag auf rund 9 Mrd. Dollar belaufen. Komme der Kauf zustande, würde ein Industrie-Gigant entstehen, dessen Umsatz etwa doppelt so hoch sei wie der des nächsten Rivalen Halliburton. Schlumberger-Titel büßten vorbörslich knapp 3,5 % ein, Smith legten dagegen um rund 17 % zu.

Aktien von Dell Computer verloren im vorbörslichen Handel ebenfalls. Der Computerhersteller hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss seine Zahlen präsentiert und im Schlussquartal bei den Margen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Händlern zufolge zeigen die enttäuschenden Margen die Abhängigkeit des Konzerns vom Computer-Hardware-Markt.

Erzrivale Hewlett-Packard konnte dagegen beim Gewinn zuletzt massiv zulegen. Schließlich könnte sich noch der Blick auf Honeywell International lohnen. Der Mischkonzern bestätigte seinen Ausblick für das erste Geschäftsquartal.

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