Gleichberechtigung

EU will Frauenquote für Aufsichtsräte

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Gleichstellungskommissarin fordert 30 Prozent Frauenanteil in den Chefetagen.

Die Brüsseler EU-Kommission hat den Unternehmen in Europa gesetzliche Maßnahmen angedroht, falls sie nicht mehr Frauen in Führungspositionen befördern. "Wenn bis Ende 2011 nichts geschieht, müssen wir über gesetzliche Quoten nachdenken. Als Zielgröße habe ich dabei einen Frauenanteil von 30 Prozent in Aufsichtsräten im Auge, der bis 2015 erreicht und bis 2020 auf 40 Prozent erhöht werden soll“, so die zuständige EU-Kommissarin für Justiz- und Gleichstellungsfragen Viviane Reding gegenüber der Zeitung "Die Welt“.

In Österreichs Top-Firmen sind Frauen-Nachzügler
Während in Norwegen der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen in fünf Jahren von 25 auf 45 Prozent gestiegen ist, hinken andere Länder nach.

In Deutschland beträgt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten der großen DAX-Unternehmen bescheidene 13 Prozent. In Österreich sieht es bei den führenden Betrieben ähnlich schlecht aus. In den Vorständen der 10 umsatzstärksten Unternehmen sitzt keine einzige Frau. Und die Aufsichtsräte sind ebenfalls durchwegs männlich.

Strafen gegen männlich dominierte Firmen
Selbst in staatsnahen Betrieben wie der ÖBB gibt es bei 10 Aufsichtsräten nur eine Frau. Die OMV bringt es auf zwei von 15.

Nun sind Sanktionen im Gespräch. Deutsche Politikerinnen wollen Börsegänge verbieten, wenn nicht eine bestimmte Frauenquote in den betreffenden Unternehmen erreicht ist.

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