Bulgarien und Türkei prüfen LNG-Projekte

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Bulgarien und die Türkei wollen gemeinsam zwei Flüssiggas-Terminals am Marmara-Meer errichten. Darüber hinaus soll eine alternative Pipeline für russische Gaslieferungen gebaut werden. Ein entsprechendes Memorandum haben die beiden Länder kürzlich bei einem Besuch des bulgarischen Premiers Bojko Borissow und seines Energieministers Trajtscho Trajkow in Ankara unterzeichnet.

Man kam auch überein, sich für eine Beschleunigung des Pipeline-Projekts Nabucco einzusetzen. Trajkow und sein türkischer Amtskollege Taner Yildiz hätten vereinbart, der staatlichen Bulgargaz und der türkischen Botas - die beide am Nabucco-Projekt beteiligt sind - ein Jahr Zeit zu geben, um die Projekte zu evaluieren.

Die Gasterminals sollen für Bulgarien eine Alternative zu russischen Gaslieferungen darstellen. Bulgarien könnte dann Flüssiggas (LNG) etwa von Katar oder Ägypten kaufen. Die geplante Pipeline würde die Terminals am Marmarameer mit der Kompressor-Station Lozenets verbinden. Nach vorläufigen Schätzungen von Bulgargaz würde Bulgarien etwa 120 Mio. Euro in des Projekt investieren.

Unterdessen hat der russische Ölkonzern Lukoil die Produktion in seiner Raffinerie in Burgas gestoppt. Begründet wurde die bereits vor längerer Zeit angekündigte Maßnahme mit "planmäßigen Wartungsarbeiten". Es handelt sich dabei um die größte Ölraffinerie des Landes, die 80 Prozent des bulgarischen Bedarfs deckt und ein Drittel ihrer Produktion exportiert. Die Wartungsarbeiten sollen einen Monat dauern. In Bulgarien gibt es Vermutungen, wonach es sich in Wahrheit um einen Versuch Russlands handelt, Druck auf die bulgarische Regierung auszuüben.

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