D: Industrie erlitt im Dezember Auftragsdämpfer

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Rückschlag für die deutsche Industrie: Die Firmen fuhren im Dezember überraschend weniger Aufträge ein. Die Bestellungen sanken bereinigt um Preisveränderungen und saisonale Effekte um 2,3 %.

Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg um 0,2 % erwartet. Damit sei ein großer Teil der Zugewinne aus dem Vormonat wieder verloren, erklärte das Ministerium. "Der Aufholprozess aus dem zweiten und dritten Quartal hat spürbar an Dynamik verloren." Die Stimmungsindikatoren stützten aber das Bild einer sich fortsetzenden Erholung der Industriekonjunktur. Die Bundesregierung erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum von 1,4 %, das vor allem vom Außenhandel getragen werden dürfte.

Auslandskunden bleiben weg

Im Dezember ging die Nachfrage nach Produkten "Made in Germany" jedoch zurück. Kunden aus dem Ausland bestellten 3,2 % weniger bei deutschen Industriebetrieben. Aus dem Inland kamen 1,4 % weniger Orders. "Der Nachfragerückgang war breit angelegt und betraf nahezu alle größeren Wirtschaftszweige", teilte das Ministerium mit.

So erhielten die Hersteller von Vorleistungsgütern wie Chemiefasern oder Verpackungen 3,2 % weniger Aufträge, bei den Produzenten von Investitionsgütern wie Autos oder Maschinen lag der Rückgang bei 2,5 %. Der Wegfall von Abwrackprämien in zahlreichen Ländern macht dabei der Autobranche zu schaffen.
Die staatlichen Subventionen hatten die Nachfrage nach neuen Autos kräftig angekurbelt. Allein die Produzenten von Konsumgütern wie Nahrungsmitteln oder Möbeln meldeten eine höhere Nachfrage als im November, das Plus lag hier bei 1,8 %.

Verglichen mit dem Vorjahr sammelten die Firmen 8,4 % mehr Bestellungen ein, das ist der zweite Anstieg in Folge. Allerdings spielen dabei Basiseffekte eine Rolle: Nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 war der Welthandel und damit die Nachfrage nach deutschen Industrieprodukten scharf eingebrochen.

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