Der Vermögensberater Jens Erhardt verkündet das Ende des Aufschwungs an den Börsen. Der Goldpreis hingegen werde weiter steigen, sagt er.
Jens Erhardt gilt in Deutschland als Börsen-Legende. Er ist Vermögensverwalter (DJE Kapital AG) und Geschäftsführer des deutschen Börsenbriefs Finanzwoche. Vor knapp einem Jahr sagte er etwa den Aufschwung an den Börsen punktgenau voraus. Jetzt lässt er aufhorchen. Seine Ansage in einem Interview mit dem deutschen Magazin Focus Money: „Alles verkaufen.“
Boom zu Ende
Nach dem rasanten Aufholprozess im Jahr 2009 ist der Boom zu Ende, sagte Erhardt. „Ich sehe jetzt den Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht mehr weiter aufwärtsgeht.“ Der Vermögensverwalter erwartet zwar keinen Absturz, aber eine Korrektur von etwa 10 %: "Ich rechne eher damit, dass wir jetzt in eine holprige Seitwärtsbewegung übergehen.“
Die größte Gefahr geht laut Erhardt von den Anleihemärkten aus. Angesicht der immensen Verschuldung einzelner Staaten könnte den Anlegern die Lust auf Staatsanleihen vergehen. (Bei Portugal war das erst gestern der Fall). Dann hätten diese Länder aber auch kein Geld mehr, um die Konjunktur in Fahrt zu bringen, sagt Erhardt.
Glänzendes Edelmetall
Er rät Anlegern jetzt vor allem zu Gold. Der Preis ist in den vergangenen Jahren zwar stark gestiegen, räumt der Vermögensverwalter ein. Das Edelmetall sei aber weiter interessant – vor allem weil Asiaten ihren Staaten wenig vertrauen und daher lieber in Gold investieren.
