EU: Obama-Bankkontrolle nicht einfach übertragbar

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Die Vorschläge von US-Präsident Barack Obama zur Zügelung der heimischen Finanzbranche sind nicht einfach auf die EU übertragbar. Das ergab eine Debatte der EU-Finanzminister in Brüssel, berichteten Diplomaten.

Der zuständige EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sagte, die Banken seien in Europa anders aufgebaut. In Europa gehe es weniger um die Größe der Kreditinstitute. Obama hatte sich im Jänner unter anderem dafür ausgesprochen, zu große Banken notfalls zu zerschlagen - damit es nicht mehr nötig sei, sie mit Steuergeldern zu retten, um einen Kollaps des gesamten Finanzsystems zu verhindern.

Zudem plant seine Regierung Sonderabgaben für mit öffentlichen Geldern gerettete Banken. Auch in Europa waren Banken in der Finanzkrise mit Milliardenaufwand gestützt worden.

Barnier plädierte dafür, die Finanzindustrie "grundlegend"  umzubauen. Dazu gehöre beispielsweise mehr Transparenz beim Handel mit gefährlichen Derivaten, die auf zukünftige Kursbewegungen an den Märkten abzielen. Er werde in den kommenden Tagen bei Gesprächen in den USA über die weitere Strategie sprechen.

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