Medikamente "rezeptfrei" via Internet

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Rund ein Viertel der Österreicher im Alter von 18 bis 65 Jahren hat schon einmal verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept gekauft. 17 % bestellte diese Arzneimittel über das Internet. Das ergab eine im Auftrag des Pharmakonzerns Pfizer in insgesamt 14 europäischen Ländern durchgeführte Umfrage.

Der Hersteller warnte in diesem Zusammenhang vor der Verwendung von Medikamenten aus nicht kontrollierten Quellen. Im Ranking der 14 Staaten liegt Österreich an der fünften Stelle. An der Spitze findet sich Deutschland, wo 38 % der Befragten verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept erstanden haben.

Schlusslicht sind die Niederlande mit zehn Prozent. Apotheker in Österreich sind übrigens im Notfall berechtigt, rezeptpflichtige Medikamente ohne Verschreibung abzugeben.

Beim Medikamentenkauf via Internet gehen die Konsumenten große Risken ein, betonte Pfizer - bekanntestes Produkt: Viagra. Denn schätzungsweise 50 bis 90 % der Arzneimittel aus nicht kontrollierten Quellen sind gefälscht.

Sie enthalten häufig zu wenig Wirkstoff, überhaupt keinen oder manchmal sogar gefährliche Substanzen wie Rattengift, Borsäure oder Bleifarbe. "Die Öffentlichkeit muss besser über die Gefahren gefälschter Medikamente aufgeklärt werden", forderte David Gillen, Medizinischer Direktor von Pfizer in Europa.

Laut Hochrechnung werden in Europa jährlich bis zu 10,5 Mrd. Euro für potenziell gefälschte Medikamente ausgegeben. In Österreich sind es bis zu 260 Mio. Euro.

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