Entgeltliche Einschaltung

OECD sucht Lösungen für Landwirtschaft der Zukunft

Teilen

Ein volles Programm erwartet die Landwirtschaftsminister der Industrieländer bei ihrem Treffen im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) - dem ersten seit 12 Jahren. Die Tagung am Donnerstag (25. Februar) und Freitag dieser Woche in Paris findet unter dem Motto "Landwirtschaft und Ernährungspolitik für eine nachhaltige Zukunft" statt.

Den Vorsitz bei der Konferenz führt Österreichs Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich gemeinsam mit seinem neuseeländischen Amtskollegen David Carter. Ziel der OECD-Konferenz ist es, Lösungen für die künftigen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu finden. Die Tagesordnung reicht vom Thema Bewältigung des Welthungers über Klimaschutz und Landwirtschaft bis hin zum Handel mit Agrarprodukten.

Berlakovich erwartet "klare, politische Signale der OECD-Staaten für die Zukunft der Landwirtschaft", wie er im Vorfeld der Konferenz zur APA sagte. Bei der letzten Agrarministerkonferenz im Rahmen der Organisation im März 1998 einigte man sich etwa auf das Prinzip der Multifunktionalität der Landwirtschaft als Leitlinie für die weitere OECD-Arbeit.

"Von größter Bedeutung ist die Bekämpfung des Hungers in der Welt - es muss ein gemeinsamer Weg gefunden werden, wie wir dieser Herausforderung begegnen", so Berlakovich zu einem der Themenschwerpunkte in Paris. Klar sei dabei, dass die Ernährungssicherheit in der Welt eine Frage der Verteilung sei und "Gentechnik sicher keine Lösung" darstelle. Vielmehr müssten die Erhaltung kostbarer Ressourcen und die Forcierung der kleinräumigen Öko-Landwirtschaft als Waffen gegen Hunger und den globalen Klimawandel eingesetzt werden, sagte der Minister. Faktum sei, dass der Agrarsektor bis 2050 gegenüber 1990 die doppelte Menge an Nahrungsmitteln erzeugen müsse.

Handel mit Agrarprodukten

Weiters auf der Agenda der OECD-Agrarkonferenz stehe der Handel mit Agrarprodukten. Dieser sei zur Preisstabilisierung grundsätzlich richtig und wichtig. Zuletzt hätten aber Preisschwankungen bei den Agrarrohstoffen zugenommen, was Unsicherheit bei den Bauern bringe, so der Minister, der diese Preisvolatilität auch auf Spekulationsgeschäfte auf den internationalen Märkten zurückführt. "Zocker haben im Lebensmittelbereich nichts verloren", betonte Berlakovich. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Spekulanten Preise willkürlich beeinflussen. Es geht dabei um Sicherheit sowohl für die Bauern als auch für die Konsumenten", so der Minister zur APA.

Vor dem Hintergrund zunehmender Preisvolatilität auf den Agrarmärkten regte die OECD eine Debatte über die Vorzüge alternativer Instrumente zur Risikoabsicherung wie Versicherungen, Terminmärkte, aber auch die Schaffung von außerlandwirtschaftlichem Einkommen an. Frankreich forderte im Vorfeld der Gespräche Änderungen an dem vom OECD-Sekretariat vorbereiteten Entwurf des Abschlussdokuments. Darin ist davon die Rede, dass die künftigen Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirtschaft in ihrer Gesamtheit Agrarmärkte nicht oder nur minimal verzerren sollten. Paris ist diese Formulierung zu restriktiv. Vorgeschlagen wird die Übernahme einer Fassung, wie sie auch im Rahmen der WTO verwendet wird, nämlich nicht mehr Verzerrung als notwendig anzustreben.

Die OECD fordert immer wieder eine Senkung marktverzerrender Hilfen für Bauern. Die Wirtschaftskrise müsse genutzt werden, solche Subventionen zu reduzieren und die Koppelung von Hilfen an die Agrarproduktion abzuschaffen, erklärte die Organisation am Montag in Paris. Hilfen müssten dagegen stärker auf wirtschaftliche, soziale und Umweltziele ausgerichtet werden. Zuletzt hat die staatliche Unterstützung in den 30 OECD-Staaten noch 21 Prozent des Einkommens der Bauern ausgemacht. In der EU lag der Anteil bei 25 Prozent, in der Schweiz bei 58 Prozent und in den USA bei 7 Prozent.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.