Robbie-Verleger

EMI steht das Wasser bis zum Hals

Teilen

Der britische Musikverlag warnt vor Zahlungsschwierigkeiten. Im März stehen Verträge über insgesamt 2,6 Mrd. Pfund Schulden zur Überprüfung an. Dadurch komme es zu einer "wahrscheinlich bedeutenden Deckungslücke", erklärte das Haus, das Weltstars wie die Beatles, Robbie Williams und Depeche Mode im Angebot hat.

EMI ist zum abschreckenden Beispiel dafür geworden, was bei einer Übernahme durch Privatinvestoren alles schieflaufen kann. Seit sich die Beteiligungsgesellschaft Terra Firma 2007 zur besten Zeit der Branche mit 4 Mrd. Pfund einkaufte, ächzt der Konzern unter einem riesigen Schuldenberg.

Terra Firma habe Investoren bereits schriftlich mitgeteilt, dass es voraussichtlich 100 Mio. Pfund flüssigmachen müsse, um EMI bis März 2011 über Wasser zu halten, sagte eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist. Die Gesellschaft wirft der Citigroup vor, sie bei der Übernahme über den Tisch gezogen und einen überhöhten Preis verlangt zu haben. Das Verfahren läuft vor einem Gericht in New York.

Für das Geschäftsjahr zu Ende März 2009 wies EMI unterm Strich ein Minus von fast 1,8 Mrd. Euro aus. Wegen der anhaltenden Krise der Musikindustrie musste EMI den Wert seines Song-Katalogs deutlich nach unten korrigieren.

Die Branche kämpft seit Jahren gegen Raubkopien und illegale Online-Börsen. EMI hat einen Sanierungsplan aufgelegt und 2000 Stellen gestrichen, um wieder zu Rivalen wie Universal Music Group und Warner Music Group aufzuschließen. In den Streitereien kamen dem Label jedoch inzwischen Künstler wie die Gruppe Radiohead abhanden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.