Mobiles Internet kann teuer kommen

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Wie teuer kommt mobiles Internet? Ein Preistest bei 7 Anbietern zeigt: Die Preisunterschiede bei Vertragstarifen sind enorm. Wer über sein Pauschale hinaus oder darunter surft, zahlt stark drauf. Die Preise haben sich seit der AK-Erhebung 2009 kaum bewegt. "Nutzer müssen also weiterhin auf extrem hohe Mehrtransferkosten achtgeben", warnt AK-Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Für Konsumenten ist es schwer, den Überblick über Kosten, Nebenbedingungen und technische Nutzungsarten zu erhalten. Die AK hat bei A1/bob, T-Mobile, Orange, Drei, Tele.ring, Ge org und Yesss die Preise getestet.

Bei den Vertragstarifen gibt es in den Datenpauschalen ein bis 19 GB (ein Angebot mit unlimitierten Datentransfer). Im ungünstigsten Fall kostet 1 Gigabyte 4 Euro, 3 und 6 Gigabyte 9 Euro und 15 GB 15 Euro. Im Vergleich zum Test 2009 sind die Kosten meist gleich geblieben.

"Heuer gibt es 23 Vertragstarife, 2009 waren es 16", sagt Zimmer. Es gibt mehr Angebote mit höherem inkludierten Datenvolumen (ein Drei-Tarif hat unlimitierten Datenverkehr). Nur wenige Tarife sind gegenüber 2009 billiger geworden: Bei zwei A1-Tarifen wurde das Datenpauschale günstiger. Bei T-Mobile erhält man bei zwei Tarifen für das gleiche Grundentgelt mehr Freidatenvolumen als im Vorjahr. Bei Orange wurde die Grenze für die Geschwindigkeitsdrosselung auf das inkludierte Datenvolumen angehoben. Drei hat ein unlimitiertes Angebot und Ge org bietet nun zwei Produkte an.

"Vorsicht vor den Kosten bei einem Mehrtransfer", warnt Zimmer. Wer über das Datenpauschale hinaus surft (oder darunter bleibt), zahlt im schlimmsten Fall für 1 GB 49 Euro und für 3 GB 522 Euro. Jedes zusätzliche Megabyte kostet 10-25 Cent - gegenüber 2009 sind die Kosten für den Mehrtransfer unverändert hoch. Zum Vergleich: Im Pauschale kostet 1 MB umgerechnet nur 0,1-1 Cent bei Vertragstarifen.

Wenn das Pauschale aufgebraucht ist, wird die Transfergeschwindigkeit nun bei fünf Tarifen zum Schutz der Nutzer gedrosselt. 2009 waren es drei Tarife.

Festnetz- oder Handytarif oder Wertkarte für mobiles Internet? Mobilfunk ist teilweise günstiger als Festnetz. Festnetzangebote mit zehn Gigabyte oder unlimitierten Datentransfer kosten im besten Fall 5-10 Euro, mobil 15 Euro. Aber: Viele Festnetzangebote liegen über den Mobilfunktarifen.

Augenfälligster Unterschied: Die Kosten für den Mehrtransfer im Mobilnetz sind empfindlich teurer. Im Festnetz liegen sie zwischen 1,2 und 6,6 Cent pro Megabyte, bei mobilen Verbindungen hingegen bei 10-25 Cent pro Megabyte. Im Vergleich dazu: Bei Wertkarten-Anbietern kostet das Gigabyte meist 20 Euro für 12 Monate, drei Gigabyte gibt es um 60 Euro und 10 GB um 200 Euro. Zu 2009 sind die Preise meist unverändert. Jüngst kamen Angebote um 10 Euro pro Gigabyte auf den Markt.

3 Spartipps der AK Konsumentenschützer:

+ Vorsicht, Kostenfalle Ausland: Wer im Ausland mobil surft, dem drohen hohe Roamingkosten (Ausnahme Anbieter Drei in bestimmten Partnerländern und Orange Mobiles Internet Europa - allerdings gilt das nur für ein Datenvolumen von 250 Megabyte). In der Regel können inkludierte Datenvolumen im Ausland nicht verbraucht werden.

+ Achten Sie bei der Anbieterwahl, was die Anbieter in Sachen Kostenkontrolle empfehlen. Alle Anbieter ermöglichen eine Datentransferabfrage im Web. Aber: Sie aktualisieren in verschiedenen Zeitintervallen (bis zu 24 Stunden). A1, T-Mobile und Yesss warnen bei überschreiten bestimmter Schwellenwerte per SMS. Bei Orange, Tele.ring und Drei gibt es keine automatische Benachrichtigung.

+ Brauchen Sie Ihr Datenpauschale nicht gänzlich auf, verfällt es mit Ende der Verrechnungsperiode. Das muss nicht unbedingt mit dem Ende des Kalendermonats oder dem Vertragszeitpunkt übereinstimmen. Fragen Sie beim Anbieter nach dem Datum.

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