Brüssel erwartet 0,7 Prozent Wachstum für Euroraum

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Die EU und die Eurozone erholen sich nur schleppend von der schwersten Rezession in der Geschichte der Gemeinschaft. So werde das Bruttoinlandsprodukt 2010 - wie im November von der Kommission prognostiziert - in der Eurozone um 0,7 Prozent wachsen, heißt es in der am Donnerstag in Brüssel vorgelegten Prognose der EU-Behörde. Allerdings seien die Projektionen mit großer Unsicherheit behaftet.

"Der Aufschwung der EU-Wirtschaft wird erkennbar, steht aber noch auf wackeligen Beinen", erklärte der zuständige Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn. Auch für die gesamte EU erwartet die Kommission im laufenden Jahr unverändert 0,7 Prozent Wachstum. Nahezu gleich bleibt auch die Inflationsprognose mit 1,1 Prozent im Euroraum und 1,4 Prozent in der EU.

Die Zwischenprognose basiert auf aktualisierten Voraussagen für die größten EU-Volkswirtschaften Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Polen, Spanien und Großbritannien. Zusammen machen sie rund 80 Prozent der EU-Wirtschaftsleistung aus. Mehr Klarheit über die Wirtschaftsentwicklung erwartet Rehn erst bei der Frühjahrsprognose, die die EU-Kommission im Mai vorlegen will.

"Größtes Risiko" für den Wirtschaftsaufschwung in Europa ist nach Worten von Rehn die Gefahr weiterer Kreditklemmen. Im Bankensektor sei eine Erholung zwar angelaufen, diese bleibe aber fragil, sagte der Kommissar. "Ich kann nicht ausschließen, dass die Kreditvergabe weiter schwierig wird".

Größte Herausforderungen seien die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen, sagte Rehn. Damit dies gelinge, müsse die neue EU-Wirtschaftsstrategie "Europa 2020" Hand in Hand mit der Budgetsanierung in den EU-Staaten gehen.

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