Profumo Nachfolge

Favoriten für UniCredit -Chefsessel

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Bank-Austria-Vize Ghizzoni gilt als aussichtsreicher Kandidat.

Eine Woche nach dem Rücktritt von UniCredit-Konzernchef Alessandro Profumo sucht Ausichtsratspräsident Dieter Rampl weiterhin nach einem Nachfolger für den Vorstandsvorsitz. Nach Angaben italienischer Medien hat sich Rampl für eine "interne Lösung" entschieden. Als aussichtsreichste Kandidaten für den Posten des Vorstandsvorsitzenden gelten Bank-Austria-Vize Federico Ghizzoni, der das Osteuropageschäft der Gruppe führt, und UniCredit-Vizechef Roberto Nicastro.

Doppelspitze
In Medien wird vermutet, dass es eine Doppelspitze geben könnte. Neben dem CEO will Rampl auch einen oder sogar zwei Generaldirektoren ernennen, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Dienstag. Rampl will bei der Sitzung des Aufsichtsrates am Donnerstag jedenfalls einen Nachfolger für Profumo ernennen.

Weniger Chancen werden inzwischen Andrea Orcel, dem Vorstandsvorsitzenden des Geschäftsbereichs Global Banking und Märkte der Bank of America Merrill Lynch, eingeräumt, der noch vergangene Woche als Favorit im Rennen um die Nachfolge Profumos galt. Um der Bank Stabilität zu bescheren, sei ein interner Manager die beste Lösung für die Bank, lautet nach Angaben italienischer Medien Rampls Strategie.

Unter Berufung auf Finanzkreise schreibt die "Süddeutsche Zeitung" heute, dass der Investmentbanker Orcel aufgrund seiner "Bonus-Vergangenheit" nicht zur UniCredit passe. Er soll bei Merrill Lynch 2008 mehr als 30 Mio. Dollar verdient haben, ehe die Bank durch eine Fusion mit der Bank of America vor dem Kollaps bewahrt wurde.

Interimistische Leitung
Rampl, der nach Profumos Rücktritt die Bank interimistisch leitet, handelt bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer unter dem Druck der italienischen Notenbank, die UniCredit aufgerufen hat, so rasch wie möglich einen Nachfolger für Profumo zu ernennen. Am Montag hatte Rampl für Aufsichtsfragen zuständige Manager der Notenbank in Rom getroffen.

Am kommenden Donnerstag muss UniCredit der italienischen Notenbank zudem eine Stellungnahme zur Rolle libyscher Aktionäre in der Bank vorlegen. Die Notenbank und die Mailänder Börsenaufsichtsbehörde Consob prüfen, ob die libyschen UniCredit-Investoren nicht die Regeln über die Begrenzung der Stimmrechte umgangen haben.

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