Krimi

Geheimpapier: Wer hat die RZB verraten?

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Nachdem Fusionspläne von RZB und RI durchsickerten, wird der Maulwurf gesucht.

Ein beispielloser Kurssturz – mehr als 20 % in nur drei Tagen nach einer vagen Bekanntgabe einer Fusion von Raiffeisen International (RI) und Raiffeisen Zentralbank (RZB) – hatte diese Woche die Chefs von RI und RZB, Herberst Stepic und Walter Rothensteiner, zur Vorverlegung einer Pressekonferenz gezwungen.

Konkret hatte die Nachrichtenagentur Reuters Montagabend aus einem internen Geheimpapier zitiert, das detaillierte Fusionspläne preisgab. Ein RZB-Sprecher: „Das waren bloß Arbeitsunterlagen mit Hypothesen.“ Trotzdem stellt sich jetzt die große Frage, wer der Agentur das Papier zugespielt hatte. In Wiener Finanzkreisen kursierte das Gerücht, dass der mächtige Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad gestern eine Krisensitzung in der Bank einberufen hat, um den Verräter zu finden. „Das ist Unsinn“, hieß es aus dem Unternehmen. So eine Sitzung hätte es sicher nicht gegeben. Jedoch würde sich die Revisionsabteilung mit der Frage beschäftigen.

Seit der überraschenden Ankündigung der Fusion von RZB und RI vom Montagabend war die RI-Aktie an der Wiener Börse unter massiven Druck geraten. Am Donnerstag war sie im Tagesverlauf unter das Niveau zum Börsegang April 2005 zurückgefallen. Erst am Freitag gab es erstmals Erholung. Freitag früh stand die Aktie auf grün, zum Schluss notierte der Titel sogar mit einem Plus von 5,1 %.

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