Schadenersatz

Hypo Kärnten klagt Ex-Vorstände

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In den kommenden Wochen sollen weitere Klagen folgen.

Die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank hat erste Schadenersatzklagen gegen Ex-Vorstände und andere leitende Mitarbeiter eingebracht. Man habe in den vergangenen Tagen begonnen, entsprechende Zivilklagen an die Gerichte zu schicken, sagte Bank-Sprecher Dominic Köfner am Freitag der dpa. In den kommenden Wochen sollten noch deutlich mehr Klagen eingebracht werden, viele Sachverhalte würden noch geprüft: "Wir versuchen, so viel Geld wie möglich für den österreichischen Steuerzahler zurückzuerobern."

Beim Landgericht Klagenfurt waren nach Angaben des Sprechers Martin Reiter am Freitag noch keine Verfahren bekannt. Es gebe lediglich Klagen ehemaliger Hypo-Mitarbeiter, die ausstehende Zahlungen wie Abfertigungen einfordern und gegen die die Bank Gegenforderungen erhoben habe. Diese Personen seien aber keine direkten Vorstandsmitglieder gewesen, sagte Reiter.

Wenig Information
Von wem genau und an welchen Gerichten die Bank Schadenersatz fordern will, wollte Köfner nicht sagen. Auch zur erhofften Geldsumme machte er keine Angaben. Der neue Hypo-Chef Gottwald Kranebitter hatte aber Ende August von einem dreistelligen Millionenbetrag gesprochen. Er hoffte, dass bis Mitte 2011 die Vergangenheit der österreichischen Bank aufgearbeitet sei.

Übernahme
Die ehemalige Kärntner Landesbank war 2007 von der BayernLB übernommen worden und erwies sich für diese als Milliardengrab. Im Dezember 2009 verstaatlichte Österreich die Bank, um sie vor der Pleite zu retten. Inzwischen ermitteln Behörden in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und Kroatien unter anderem wegen des Verdachts der Untreue beim Verkauf der Bank an die Bayern. Der ehemalige Hypo-Chef Wolfgang Kulterer sitzt seit Mitte August wegen des Verdachts der Untreue und Falschaussage in Untersuchungshaft.

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