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Profumo-Rücktritt: Sorgen bei Bank Austria

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Der UniCredit-Chef erhält 40 Mio. Euro Rekord-Abfindung.

UniCredit-Konzernchef Alessandro Profumo ist zurückgetreten. Noch bevor sein bisheriger Arbeitgeber nach vierstündiger Aufsichtsratssitzung sein Kommunique fertig hatte, bestätigte die Ehefrau des Bankiers, Sabina Ratti, die Demission ihres Mannes. Bis zum späten Abend hat Profumo in einer Mailänder Kanzlei mit seinen Topanwälten an Details zur Vertragsauflösung gefeilt. Es geht um eine Abfindung von 40 Mio. Euro. Einen Teil, angeblich zwei Millionen Euro, will er spenden.

Sorgen bei Bank Austria
Der überraschende Abgang von UniCredit-Chef Alessandro Profumo ist weiter Tagesgespräch in der Finanzbranche, auch in Österreich. Profumo saß seit fast fünf Jahren auch dem Aufsichtsrat der Bank Austria vor. Im Bank Austria-Betriebsrat regte sich bereits erste Sorge um die Sonderstellung der Bank im Konzern, etwa um den vertraglich fixierten Status Wiens als Osteuropa-Zentrale.

Pröll zuversichtlich
Österreichs Finanzminister Josef Pröll hat am Dienstagabend den zurückgetretenen Vorstandschef der italienischen Großbank als "exzellenten Bankmanager" gewürdigt. Nach seinen Informationen werde Profumo der Verzicht auf Staatshilfe im Zuge der Finanzkrise vorgeworfen, Auswirkungen auf die Bank Austria und den Standort Österreich sehe er jedoch nicht, sagte Pröll.

RZB-Chef Walter Rothensteiner wollte sich gegenüber der APA heute nicht näher über die Umstände des von einem Führungsstreit bei UniCredit begleiteten Profumo-Abgangs äußern. Es sei beeindruckend, was er zustande gebracht habe, welchen Konzern er geschmiedet habe. UniCredit sei auch unter Profumo der stärkste Mitbewerber von Raiffeisen gewesen.

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