Urlaubsplanung

Reiselust der Österreicher trotz Krise ungebrochen

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Die Österreicher wollen heuer wieder verstärkt auf Urlaub fahren. "Es wird besser - voriges Jahr war die Stimmung viel pessimistischer", sagte der Leiter des Wiener Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT), Peter Zellmann. 40 % der Österreicher wollen 2010 eine Urlaubsreise machen, nur noch 30 % (Vorjahr: 36 %) verzichten darauf.

Der Anteil derer, die 2010 sicher verreisen wollen, hat sich zwar nur leicht gegenüber dem Vorjahr (39 %) verbessert, doch die Zahl der Untenschlossenen ist auf 30 % deutlich gesunken, geht aus der jüngsten IFT-Umfrage unter 15.000 Österreichern hervor. Die Urlauber entscheiden weiterhin sehr spontan und richten sich häufig kurzfristig nach der Wetterlage.

17 % der Reisewilligen wissen schon heute, dass sie heuer in Österreich urlauben. Unter den Auslandsdestinationen bleibt Italien (14 %) der Spitzenreiter - gefolgt von Kroatien, wo 10 % ihren Haupturlaub verbringen wollen. Nur 18 % der Österreicher, die eine Urlaubsreise planen, peilen dabei Ziele außerhalb Europas an. Die meisten von ihnen wollen nach Mittel- und Südamerika (inklusive Karibik), Asien und Afrika (je 4 %).

Kürzer und öfter

Fast ein Drittel der Österreicher (30 %) verreist lieber kürzer, dafür öfter. 19 % wollen in Zukunft auf ihren Reisen mehr Städte und Metropolen der Welt kennenlernen. In der Gunst deutlich gefallen sind Ferienanlagen mit Clubatmosphäre, in denen sich nur 12 % "besonders wohl fühlen" (Vorjahr: 15 %). Auch Attraktionen in Freizeit, Erlebnis- und Themenparks reizen nur noch 8 % (Vorjahr: 10 %).

Als Tourismusland kann Österreich auch weiterhin auf deutsche Gäste zählen - allerdings nur noch als Zweit- oder Spontanreiseziel. "Als Haupturlaubsland sinken wir bei den Deutschen hinter die Türkei auf den 4. Platz", so Zellmann. "Das tut nicht weh, solange wir ihr Spontan- und Kurzurlaubsland bleiben - so sollten wir uns aber auch bei der Bewerbung positionieren", so der Tourismus-Experte.

Skiwochenenden und 4-Tage-Variante

Im reinen Wintertourismus sei Österreich nach wie vor das Haupturlaubsland für die Deutschen - allerdings mit etwas kürzeren Aufenthalten. "Um den Staus zu entgehen, entwickelt sich die 4-Tage-Variante langsam zur salonfähigen Alternative". Auch Skiwochenenden nehmen deutlich zu. "Darauf müssen sich auch unsere Anbieter einstellen", betonte Zellmann.

Der Winterurlaub ist seit Jahren "ein Minderheitenprogramm". In der laufenden Saison 2009/10 planten nur 15 % der Befragten einen Urlaub. Zudem habe der Anteil jener, die im Winter einen Skiurlaub machen wollen, in den vergangenen fünf Jahren von 73 auf 64 % "dramatisch abgenommen", so Zellmann. 22 % der Reisewilligen (Vorjahr: 17 %) zog es 2009/10 in südliche Länder.

"Das verschiebt sich in Richtung Urlaub im Süden, ohne dass der Kuchen größter wird", so Zellmann. Dazu habe sicher auch die relative Teuerung beigetragen. Die (hohen) Preise in den Wintersportgebieten seien zwar "betriebswirtschaftlich und von der gebotenen Qualität her erklärbar", aber nicht unbedingt für die breite Masse zahlbar. "Für die meisten ist es in Krisenzeiten zu viel."

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