Airport-Ausbau

Skylink-Bauarbeiten wieder aufgenommen

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Am Flughafen Wien wurden nach 7,5 Monaten "Zwangspause" die Bautätigkeiten am umstrittenen Terminal wieder aufgenommen. Wegen drastischer Baukostenüberschreitungen war die Terminalerweiterung mit 30. Juni gestoppt worden.

Mit den Arbeiten an den Haustechnik-Gewerken HKL (Heizung, Klima, Lüftung) sowie Sanitär- und elektrische Einrichtungen wurde bereits begonnen. Der Umfang der Bauarbeiten werde in den nächsten Monaten sukzessive erhöht. Die ersten Maßnahmen auf der Baustelle sind die Beseitigung und Behebung von Mängeln, nachdem die Beweissicherung vor Ort abgeschlossen wurde.

Die örtliche Bauaufsicht und die Projektsteuerung wurden neu aufgestellt. Parallel dazu ist die Ausschreibung für einen Teil-Generalunternehmer Innenausbau im Laufen, eine Zuschlagsentscheidung wird demnächst getroffen werden, kündigt der Flughafen an. Das Vergabeverfahren für einen Totalübernehmer wurde ebenfalls gestartet und soll bis zum 3. Quartal 2010 abgeschlossen sein. Die Entscheidung über eine tatsächliche Vergabe wird "abhängig vom wirtschaftlichen Vorteil für die Flughafen Wien AG" getroffen werden, so das Unternehmen.

Im Dezember 2009 wurde eine Summe von 830 Mio. Euro für das Projekt "Skylink" bekanntgegeben. Darin sind Risikovorsorgen, Reserven sowie eine mögliche Beauftragung eines Totalübernehmers bereits berücksichtigt. Ziel ist weiterhin, dass diese Summe unterschritten wird und der Zeitplan eingehalten werden kann. Die Inbetriebnahme der Terminalerweiterung ist für das erste Halbjahr 2012 vorgesehen.

Die Kostenexplosion am Airport hat bereits den damals verantwortlichen Vorstand Christian Domany den Job gekostet. Hinter den Kulissen wird derzeit auch um die vorzeitige Ablöse des Flughafen-Chefs Herbert Kaufmann gedealt. Kolportiert wird ein Abgang Kaufmanns schon per Ende März, er selber beharrt bisher auf Erfüllung seines Vertrags bis Herbst 2014.

Projekt für Gabmann wieder auf Kurs

Die Bautätigkeit sei wie geplant wieder aufgenommen worden, das Projekt Skylink auf dem Flughafen Wien damit wieder auf Kurs, sagte Flughafen-Vorstand Ernest Gabmann auf Anfrage. Vorerst gehe es um Mängelbehebung und Vorbereitungsarbeiten auf der Baustelle, ehe technische Arbeiten anstünden. Die volle Bautätigkeit solle noch im ersten Halbjahr 2010 starten.

Laut Gabmann ist die gerichtliche Beweissicherung u.a. zur Mängelfeststellung vergangene Woche abgeschlossen worden. Der Vorstandsdirektor bestätigte auch, dass die örtliche Bauaufsicht neu vergeben worden sei. Nähere Angaben dazu machte er unter Hinweis auf die 14-tägige gesetzliche Stillhaltefrist nicht.

"Wieder auf Kurs" sieht Gabmann das Projekt u.a. deshalb, weil die wichtigsten ausstehenden Bauleistungen neu verhandelt worden seien. Und das "mit deutlichem wirtschaftlichen Vorteil für den Flughafen Wien". Klar sei, dass die Kosten von 830 Mio. Euro nicht überschritten werden dürften. Darin enthalten seien Reserven für Unvorhergesehenes, eine Risikovorsorge und die Kosten für einen eventuellen Totalübernehmer. Das diesbezügliche Vergabeverfahren sei eingeleitet und soll bis zum dritten Quartal 2010 abgeschlossen sein.

Der mit 30. Juni 2009 erfolgte Skylink-Baustopp sei "richtig und notwendig" gewesen, bekräftigte Gabmann. Dieser Schritt sei die Voraussetzung für neue und kostengünstigere Verträge sowie den Neustart der Ausführungsplanung gewesen. Die Skylink-Inbetriebnahme bleibe für das erste Halbjahr 2012 vorgesehen.

Zum wiederholt kolportierten vorzeitigen Abgang von Vorstandssprecher Herbert Kaufmann sagte Gabmann nur so viel: Es handle sich um Gerüchte, die er "nicht kommentieren" werde. Am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG.

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