HVB zahlt 1,25 Mrd. Euro für CAIB

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Für den Kauf der Investmentbanking-Sparte der Bank Austria zahlt die ebenfalls zur UniCredit gehörende Münchner HypoVereinsbank (HVB) rund 1,25 Mrd. Euro, wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet. Derzeit werde der Kauf- und Verschmelzungsvertrag ohne Aufsichtsratssitzung im Aktenumlaufverfahren abgesegnet, formal werde der Abschluss in den kommenden Tagen erwartet, so die Zeitung.

Von den 260 Mitarbeitern der CAIB soll der größere Teil bei der Bank Austria in Wien bleiben, die die kundennahen Investmentbanking-Aktivitäten in die Bank Austria reintegrieren möchte. Dies würde etwa die Betreuung von Großkunden bei der Begebung von Corporate Bonds bedeuten. Erfolgen soll die Reintegration im Rahmen des 2009 neu geschaffenen Bereichs Corporate und Investment Banking (CIB).

Der Kauf des Investmentbanking der Bank Austria durch die HVB ist laut "FTD" ein Schlusspunkt in einem Ringtausch mit Milliardentransaktionen: 2005 hatte UniCredit die Münchner Bank gekauft, die 2006 für 13 Mrd. Euro ihre damalige Wiener Tochter Bank Austria an die italienische Großbank verkaufte. Im Gegenzug wurde die HVB im UniCredit-Konzern zum Zentrum für das Investmentbanking aufgebaut und dieses Geschäft schrittweise in München konzentriert.

Um die Bewertung der Bank-Austria-Investmentbank gab es wegen der Finanzkrise lange ein Tauziehen zwischen München, Wien und Mailand. UniCredit wollte zu einem früheren Zeitpunkt einen Kauf der Sparte für insgesamt 4,5 Mrd. Euro, so die Zeitung - doch dagegen gab es Widerstand in München. Als Grund war auch der fast 600 Mio. Euro schwere Jahresverlust der CAIB im Jahr 2008 genannt worden.

Die jetzt anstehende Milliardentransaktion gleiche einer Verschiebung: So bekommt die Bank Austria von der reichlich mit Eigenkapital ausgestatteten HVB frisches Geld. Das könne die Wiener Bank angesichts von Ertragsrückgängen in Osteuropa auch gut brauchen, so die "FTD".

Außerdem reicht UniCredit aus ihrer jüngsten Kapitalerhöhung 2 Mrd. Euro an die Bank Austria weiter. Darüber entscheidet am 4. März eine außerordentliche Hauptversammlung. Die italienische Großbank hatte im Jänner knapp 4 Mrd. Euro frisches Kapital eingesammelt. An der Kapitalerhöhung beteiligte sich auch Libyen, dessen Staatsfonds LIA gut 4 % an UniCredit hält.

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