Hypo NÖ weist Vorwurf der Bilanzfälschung zurück

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"Der Vorwurf der Bilanzfälschung erfolgt zu Unrecht", sagte ein Sprecher der niederösterreichischen Hypo Investmentbank. "Wir haben unsere Gutachter, die genau das Gegenteil behaupten", heißt es in der Bank.

Seit Anfang Dezember ermittelt auf Basis einer Anzeige der FMA die Justiz in Niederösterreich wegen strittiger Buchungen von Wertpapiertransaktionen im Jahresabschluss 2008. Vorwurf: Verdacht auf falsche Darstellung der wirtschaftlichen Lage, sprich Bilanzfälschung. Im Visier ist namentlich der Vorstand.

Die Überprüfung des Bilanzierungsansatzes liege jetzt bei der Staatsanwaltschaft, sagte der Banksprecher weiter. Er wertet die Causa weiterhin als "technische Diskussion." In der Finanzbranche sorgt die spektakuläre Anzeige trotz der vergleichsweise niedrigen Summen für Aufsehen, denn wieder ist eine landeseigene Hypobank im Gerede.

Wie aus Justizkreisen verlautete, soll der Aufsichtsrat der Hypo nicht ausreichend informiert worden sein über das in Rede stehende Geschäft. Dazu die Bank heute: "Der Aufsichtsrat war entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen informiert."

5 Mio. Euro-Buchungsaffäre

Unterm Strich rund 5 Mio. Euro sollen es sein, um die sich die Buchungsaffäre dreht. Eine entsprechende Position war den Prüfern der Notenbank Ende 2009 bei einer Vor-Ort-Prüfung ins Auge gestochen. Details gibt die Bank mit Blick auf das laufende Verfahren nicht preis.

Der Aufsicht war die Transaktion aber aufklärungswürdig genug, um den Bericht über diese Prüf-Aktion an die Justiz weiter zu leiten. Sie soll nun klären, ob von der Bankspitze buchungspflichtige Verluste nicht bilanziert (d.h. verschwiegen oder verschleiert) wurden, wie es heißt.

Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Verstoß gegen Paragraf 255 Aktiengesetz (falsche Bilanz-Darstellungen, Verschleierungen oder sonstige unrichtige Angaben über die Finanzsituation). In den Augen der Bank und ihrer Wirtschaftsprüfer standen für die Bilanzierung der Transaktion für den Abschluss 2008 "mehrere gleichwertige Bilanzierungsalternativen zur Verfügung". Die von der Hypo gewählte Methode sei eine davon.

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