NÖ Hypo dementiert 750.000 Euro "Handelsprovision"

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Die Niederösterreichische Hypo Investmentbank AG weist die in einem Magazinbericht erhobene Behauptung zurück, für die Transaktionen von weitgehend wertlos gewordenen Lehman-Papieren Provisionszahlungen getätigt zu haben. Es seien keine 750.000 Euro "Handelsprovision" bezahlt worden. Das sei "schlichtweg falsch".

"Die Hypo Investmentbank betont ausdrücklich, dass im Zusammenhang mit dem angesprochenen Wertpapiergeschäft keinerlei Provisionszahlungen von Hypo getätigt wurden", so das Institut. Die im OeNB-Bericht genannte Summe sei darin auch nie als "Handelsprovision" bezeichnet worden.

Wie berichtet soll die Niederösterreichische Hypo Investmentbank AG um den Jahreswechsel 2008/2009 weitgehend wertlos gewordene Lehman-Papiere um einen weit überhöhten Preis an die international tätige Großbank BNP Paribas verkauft und im Gegenzug niedrig verzinste Anleihen von BNP Paribas, die sie als werthaltige Papiere einbuchen konnte, erworben haben. Der Wert der von der Hypo gehaltenen Lehman-Anleihen war nach dem Zusammenbruch des Investmenthauses von 17 auf knapp 3 Mio. Euro gefallen, in der Bilanz 2008 drohten der Hypo Verluste.

Der Deal wurde laut "profil" vom Wiener Investmenthaus Aurelius Capital Management abgewickelt, der dafür eine "Handelsprovision" von 750.000 Euro überlassen worden sei. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten leitete am 2. Dezember 2009 gegen die Hypo-Vorstände Peter Harold und Richard Juill Ermittlungen wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung ein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Bundessprecher der Grünen, Volker Plass, fordert unterdessen Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl auf, Harold, der in der Wirtschaftskammer eine hohe Funktion habe, in der Kammer abzulösen, da gegen ihn ermittelt werde. Harold sitze für den ÖVP-Wirtschaftsbund im Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer NÖ und im Bundesfachverband der Landeshypothekenbanken. "Dort befindet er sich in illustrer Gesellschaft mit dem ehemaligen Hypo-Group-Alpe-Adria-Vorstand Tilo Berlin, der ebenfalls auf einem Ticket des ÖVP-Wirtschaftsbundes in der Wirtschaftskammer sitzt", so Plass.

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