Mega-Imperium

Wolfs neuer Super-Job in Russland

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Was den scheidenden Magna-Chef erwartet. Das künftige Reich des Managers.

Neben der Modernisierung der russischen Autoindustrie muss sich Wolf künftig u. a. um Flugzeug-, Eisenbahn-, Straßen- und Brückenbau kümmern.

Dass Sigi Wolf als Chef des Autozulieferers Magna einen kleinen Wirkungskreis hatte, kann man nicht gerade sagen. Aber in seinem neuen Job im Industrie-Imperium des russischen Oligarchen Oleg Deripaska ist Wolfs Aktionsradius noch wesentlich größer. Wie berichtet, wechselt Wolf Mitte November nach Russland zu Deripaskas Basic Element-Gruppe, zu der mehr als 100 Unternehmen in sechs Sparten gehören. Insgesamt hat die Basic Element Company rund 250.000 Mitarbeiter.

70.000 Mitarbeiter und Aufsicht über Bauprojekte

Wolf wird Aufsichtsratsvorsitzender mit Durchgriffsrecht (also praktisch Vorstandsvorsitzender) in der Maschinenbaudivision Russian Machines (RM) mit 70.000 Mitarbeitern. Zu RM gehören wiederum verschiedene Sparten:

  • Der zweitgrößte russische Autobauer GAZ (langjähriger Kooperationspartner von Magna) hat 18 Autofabriken in Russland, das Headquarter ist in Nischni Nowgorod. Wolfs Hauptaufgabe wird es sein, den im Vorjahr knapp an der Pleite vorbeigeschrammten Wolga-Hersteller, der derzeit hauptsächlich Kleintransporter (Gazellen) produziert, zu einem modernen, auf dem Massenmarkt wettbewerbsfähigen Autobauer zu machen. Das inkludiert neue Partnerschaften mit westlichen Herstellern.
  • In Wolfs Zuständigkeitsbereich fällt auch der Flugzeugbau. Sechs Maschinen pro Jahr in der Aviacor-Fabrik sind das Ziel ab 2011.
  • Außerdem ist der österreichische Manager zuständig für die Sparten Eisenbahn und Militärequipment. Beispielsweise werden 30.000 Eisenbahnwaggons im Jahr gebaut.

Russische Medien: "Wolf ist ganz großes Kaliber“

  • Neben dem Engagement bei RM gehört zu Wolfs neuem Reich auch die Aufsicht über sämtliche Bauaktivi­täten des Deripaska-Konzerns. Das reicht vom Wohnbau bis zu riesigen Infrastrukturprojekten wie Straßen-, Schienen-, Tunnel- und Brückenbau. Außerdem baut Deripaska in großem Stil für Olympia 2014 in der Schwarzmeerstadt Sotschi. Auch das hat Wolf künftig über. Für die Olympischen Spiele wird GAZ im Übrigen alle Busse liefern (mit Hybridantrieb).

Für Wolf bedeuten die vielfältigen Baustellen, dass er ständig in Russland (und international) unterwegs sein wird. Russische Medien streuen ihm schon jetzt Rosen: Wolf sei "ein ganz großes Kaliber“, er werde helfen, Russian Machines ganz nach vorn zu führen, so der Tenor.

 

Mega-Imperium

Was alles zu Sigi Wolfs Russland-Job bei Deripaska gehört

Wolf: Organigramm
© TZ Österreich

"Die Hauptmotivation ist, dass ich etwas aufbauen und gestalten möchte“, sagt Sigi Wolf zu seinem Wechsel von Magna nach Russland. Dazu wird er in seinem riesigen Tätigkeitsbereich genug Gelegenheit haben. Er hält auch Anteile am Deripaska-Unternehmen, und ihm obliegt bei weitem nicht nur die Sanierung des Autobauers GAZ, sondern er ist für die komplette Division Maschinenbau von Basic Element zuständig. Außerdem hat er die Aufsicht über alle Bauprojekte.

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